Alvia Serie 130 Hochgeschwindigkeitszug in Spanien
Zwei Züge der Alvia Serie 130 im Bahnhofsbereich von Madrid Puerta de Atocha. – 04.09.2013 © André Werske
Technik des Talgo T250
Eine besondere Gattung von Hochgeschwindigkeitszügen sind die der Talgo-Serie T250 – auch AVE S-130 genannt. Die Garnituren können sowohl auf Normalspur-Neubaustrecken als auch im Breitspurnetz verkehren. Jede Zugeinheit wird an entsprechenden Übergangsstellen komplett umgespurt, also inklusive der Triebköpfe. Das System nennt sich „Talgo RD“ und hat sich seit 1968 bewährt. Die Züge fahren dabei mit 15 km/h über die vollautomatische Umspuranlage. Charakteristisch sind die Talgo-Einzelradlaufwerke unter den antriebslosen, druckdichten Mittelwagen. Ebenso ist die hauseigene Neigetechnik namens „Talgo Pendular System“ integriert, um auf kurvenreichen Strecken schneller voranzukommen. Ein niedriger Schwerpunkt sorgt für möglichst wenig Übelkeit beim Neigen.
Talgo 250 Hybrid
Interessant ist die „Talgo 250 Hybrid“-Serie. Für den Betrieb auf nicht-elektrifizierten Strecken werden je ein Endwagen zwischen den Triebköpfen und Mittelwagen eingegliedert. In ihnen sind leistungsfähige dieselbetriebene Generatoren untergebracht, um die Triebköpfe mit Strom zu versorgen und die Züge auf bis zu 180 km/h zu beschleunigen. Zusammengefasst bedeutet es, dass ein Talgo 250H sowohl unter 25 kV 50 Hz und 3kV Gleichstrom fahren kann als auch auf Strecken ohne Oberleitung. Damit sind diese Züge echte Allrounder im Hochgeschwindigkeitssektor.
Einsatz der Talgo-250-Züge
Die ersten Züge nahmen zum 6. November 2008 zwischen Madrid und Gijón den Plandienst auf. Mittlerweile sind die Talgo 250 auf folgenden Strecken anzutreffen:
- Madrid – Gijón y Alicante
- Madrid – Santander y Alicante
- Madrid – Valladolid – Bilbao
- Madrid – Valladolid – Irún
- Madrid – Alicante
Spaniens Schnellfahrstrecken-Netz
Talgo-250 in Berlin und Usbekistan
Ein Talgo 250 war auf der Eisenbahnmesse InnoTrans 2008 in Berlin ausgestellt. Usbekistan orderte im November 2009 zwei Talgo-250-Einheiten für die modernisierte 344 Kilometer lange Strecke von Taschkent nach Samarkant. Die Anschaffungskosten beliefen sich auf 38 Millionen Euro.
Weitere Seiten zur Alvia Serie 130
Zug- / Baureihenbezeichnung: | Alvia S-130 |
Einsatzland: | Spanien |
Hersteller: | Talgo (Mechanik), Bombardier (Elektrik) |
Anzahl der Züge: | 30 Züge |
Zugtyp: | Triebzug |
Anzahl der Triebköpfe: | 2 Triebköpfe |
Anzahl der Mittelwagen: | 11 Mittelwagen |
Anzahl der Sitzplätze 1. / 2. Klasse / Restaurant: | 63 / 236 / --- (299 insg.) |
Baujahre: | 2004–2009 |
Inbetriebnahme: | 29.10.2007 |
Spurweiten: | 1435 mm 1668 mm |
Stromsystem(e): | 3 kV Gleichstrom 25 kV 50 Hz |
Zugleitsystem(e): | ASFA, LZB, ETCS Level 1+2, EBICAB |
Höchstgeschwindigkeit im Plandienst: | 250 km/h |
Motoren: | 8 Asynchronmotoren |
Antriebsleistung des Zuges: | 4.800 kW ( 8 x 600 kW ) |
Leistungsangaben im Detail: | 4000 kW unter 3 kV DC |
Anfahrzugkraft: | 220 kN |
Einzelradlaufwerke: | Ja |
Neigetechnik: | Ja |
Zug fährt auch in Traktion: | Ja |
Anzahl der Achsen / davon angetrieben: | 20 / 8 |
Achsformel: | Bo´Bo´+1´1´1´1´1´1´1´1´1´1´1´1´+Bo´Bo´ |
Länge / Breite / Höhe der Triebköpfe: | 20.749 / 2960 / 4030 mm |
Länge / Breite / Höhe der Endwagen: | 13.140 / 2942 / 3365 mm |
Achslast (maximal): | 18 t |
Leergewicht: | 312 t |
Zuglänge: | 180 m |