Shinkansen-Diagnosezug „East-i“ in Japan
Shinkansen Mess- und Diagnosezug „East i“ (Baureihe E926) der JR East. – 21.05.2008 © Wikipedia: Sui-setz (CC BY-SA 3.0)
Dieser Shinkansen ist ein besonderer Hochgeschwindigkeitszug des Betreibers JR East und taucht in keinem Fahrplan auf. Es handelt sich um einen Inspektionszug der Baureihe E926 und wurde der Shinkansen-Baureihe E3 entlehnt. Ende der Neunzigerjahre hatte der bisherige, nur 210 km/h schnelle und technisch veraltete „Doctor Yellow“ ausgedient. Heutzutage erreichen die Serien E5 und E6 320 km/h und stellen höhere Anforderungen an Gleise und Oberleitung, um die gleiche Sicherheit sowie einen ausgezeichneten Fahrkomfort zu halten.[1]
Wartungseinsätze des East i
Ende August 2001 wurde die Baureihe E926 von Hitachi an JR East abgeliefert. Der sechsteilige Prüfzug ist als „East i“ bekannt. Ein weiterer, siebter Wagen kann auch in den Wagenverbund konventioneller Shinkansen-Züge der Baureihe E2 eingebunden werden und im regulären Dienst Messungen durchführen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt in beiden Fällen bei 275 Stundenkilometern. Auf den Standard-Shinkansen-Schnellfahrstrecken wird der „East i“ alle 10 Tage auf Inspektion geschickt, auf den sogenannten „Mini-Shinkansen“, also den Yamagata- und Akita-Hauptstrecken, wird dagegen nur alle drei Monate der Oberbau und die Oberleitung inspiziert. Am ersten Tag wird die Route Sendai – Tokyo – Niigata – Omiya – Nagano abgefahren. Am zweiten Tag ist der Abschnitt Nagano – Tokyo – Sendai dran. Der dritte Tag ist für den Streckenabschnitt Sendai – Shin-Aomori – Sendai vorgesehen. Pro Tag gibt es drei Umläufe: einmal werden nur die Hauptbahnhöfe bedient, einmal hält er an jedem Haltepunkt und beim dritten Durchlauf werden die Gleise befahren, die bei den ersten beiden Durchläufen nicht befahren wurden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Messinstrumente auch wirklich alle Schienen und die Fahrdrähte untersuchen können. Auf den Mini-Shinkansen ist das Pendeln zwischen Sendai – Akita – Sendai und Omiya – Shinjo – Omiya vorgesehen.[2]
Die Oberleitung wird zum einen auf Verschleiß überprüft und zum anderen, ob der „Zick-Zack“-Verlauf noch richtig justiert ist. Hitachi hebt hervor, dass Dank Lasertechnik Gleise und Oberleitungen kontaktlos vermessen werden. Die Genauigkeit liegt bei sage und schreibe 0,3 mm (Versatz in Schienen) und 0,2 mm beim Fahrdraht – und das bei bis zu 275 km/h! Herausragend ist auch die Tatsache, dass Vibrationen am Zug, Magnetfelder oder schlechtes Wetter die Messergebnisse nicht verfälschen können. Sind die Rohdaten erfasst, analysiert eine von Hitachi entwickelte Software die Messdaten und zeigt anschließend die Auswertungen an.[2]
Hitachi und JR East arbeiten konsequent zusammen, um die Analysefähigkeiten des East-i-Inspektionszuges auszubauen. Im nächsten Schritt soll auch der Unterbau der Gleise so präzise und schnell auf Ungenauigkeiten geprüft werden können. Wichtig ist, dass die Methoden genauso robust funktionieren sollen wie die Lasertechnik.[2]
Der Hersteller kündigte 2012 an, die gut zehn Jahre alte Technik durch kompaktere und modernere Geräte zu ersetzen. Die soll auch bei 320 Stundenkilometern funktionieren, noch genauer arbeiten und Wartungskosten senken. Neuere Informationen dazu liegen derzeit allerdings nicht vor.[2]
Zug- / Baureihenbezeichnung: | JR East Serie E926 Shinkansen Track and Electric Equipment Inspection Train (East-i) |
Einsatzland: | Japan |
Anzahl der Züge: | 1 Zug |
Zugtyp: | Triebwagenzug |
Anzahl der Endwagen: | 2 Endwagen |
Inbetriebnahme: | 2001 |
Stromsystem(e): | 25 kV 50 Hz / 60 Hz 20 kV 50 Hz |
Technisch zugelassene Höchstgeschwindigkeit: | 275 km/h |
Aktuelle Höchstgeschwindigkeit im Plandienst: | 275 km/h |