Shinkansen-Versuchszug Star 21 (Class 952/953) – Hochgeschwindigkeitszug

Star 21 Endwagen 952 –  © Dave Fossett
Shinkansen Versuchszug Star 21 Endwagen 952 –  © Shinji Iwai

Entwicklung des Star 21

Nach der Aufteilung der Japanese National Railway im Jahr 1987 in sieben verschiedene Teilgesellschaften forschten die JR West, JR Central und JR East weitgehend unabhängig voneinander an Techniken für zukünftige Generationen von Shinkansen-Zügen. Alle hatten das Ziel, die Höchstgeschwindigkeit im Alltag auf 300 Stundenkilometer anzuheben.[1] JR East ließ einen neunteiligen Prototyp mit dem Namen „Star 21“ herstellen. Der Name „Star 21“ steht für „Superior Train for the Advanced Railway toward the 21st century“ (Besserer Zug für fortschrittliches Bahnreisen auf dem Weg ins 21. Jahrhundert).[2] Ab 1992 stand der Shinkansen-Versuchszug für Schnellfahrten auf der Jōetsu-Schnellfahrstrecke zur Verfügung.

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Shinkansen-Netz

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Technische Besonderheiten des Star 21

Mit dem Star 21 wurde in erster Linie den Drehgestellen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht weniger als acht unterschiedliche Bauarten von Fahrgestellen wurden im Versuchszug verbaut.[3] Fünf davon sind Gelenk-Drehgestelle, wie sie für die französischen TGV-Züge üblich sind und in Japan zum ersten Mal Verwendung finden.[2] Außerdem befand sich auch ein luftgefedertes Drehgestell konventioneller Bauart aus dem deutschen InterCity-Experimental (ICE-V) unter dem Star 21.[3] Die Drehgestelle sind allesamt verkleidet.

Der Star 21 besaß zwei verschieden geformte Endwagen, um herauszufinden, welche Nase die aerodynamischere ist. Neueste Forschungsergebnisse aus der Luftfahrt flossen in die Konstruktion der schmalen Wagenkästen ein; im Zug wurden drei verschiedene Materialen verwendet, um die Radsatzlast zu minimieren, die von 8,3 Tonnen bis 10,5 Tonnen reicht.[3] Auch verschiedene Arten von Lärmschutzeinrichtungen an den Stromabnehmern wurden am Star 21 getestet. Erwähnenswert sind noch die Drehstrom-Induktionsmotoren, die mit variabler Spannung versorgt werden können, die zwei verschiedenen Antriebssteuerungen und die Möglichkeit, beim Bremsen die Energie wieder ins Netz einzuspeisen.[2]

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Rekordfahrten des Star 21

Zuerst waren nur 6 Drehgestelle angetrieben, die eine Leistung von 3960 kW brachten. Am 15. September 1993 erreichte der Versuchszug zwischen Tsubame-Sanjō und Niigata 372 km/h.[2] Später wurden alle Achsen angetrieben, um einen neuen Weltrekord aufzustellen. Am 21. Dezember 1993 stellte der Zug mit 425 km/h auf den Jōetsu-Shinkansen einen neuen Weltrekord für Schienenfahrzeuge auf und reihte sich zwischen die Rekorde vom TGV-Atlantique 325 und dem ICE-V.[3] Im Februar 1998 wurde der Zug ausrangiert.

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Technische Daten:
Zug- / Baureihenbezeichnung:Star 21 (Baureihen 952, 953)
Einsatzland:Japan
Anzahl der Züge:1 Zug
Zugtyp:Triebwagenzug
Anzahl der Mittelwagen:7 Mittelwagen
Anzahl der Endwagen:2 Endwagen
Anzahl der Sitzplätze 1. / 2. Klasse / Restaurant:--- / --- / --- (471 insg.)
Baujahre:1991–1992
Inbetriebnahme:April 1992
Spurweite:1435 mm
Stromsystem(e):25 kV / 50 Hz
Höchstgeschwindigkeit bei Versuchsfahrten:425 km/h
am 21.12.1993 auf der Strecke Tōhoku-Shinkansen
Technisch zugelassene Höchstgeschwindigkeit:350 km/h
Testzug
Motoren:12 Drehstrom-Induktionsmotoren
Antriebsleistung des Zuges:5.280 kW ( 12 x 440 kW )
Beschleunigung des Zuges:0,44 m/s²
Jakobsdrehgestelle:Ja
Neigetechnik:Nein
Zug fährt auch in Traktion:Nein
Federung:Luftfederung
Länge / Breite / Höhe der Mittelwagen:24.500 / 3100 / 3500 mm
Länge / Breite / Höhe der Endwagen:25.750 / 3100 / 3500 mm
Achslast (maximal):10.5 t
Leergewicht:256 t
Zuglänge:140 m
Ausrangiert:Februar 1998

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Quellenangaben

  1. Murray Hughes: „Die Hochgeschwindigkeitsstory – Eisenbahnen auf Rekordfahrten“, Alba Publikation AIF Teloeken GmbH + Co. KG, Düsseldorf, 1994, S. 117-119.
  2. Horst J. Obermayer: „Internationaler Schnellverkehr – Superzüge in Europa und Japan“, Franck-Kosmos Verlags-GmbH + Co., Stuttgart, 1994, S. 46, 72, 73, 85.